Was sind Autoimmunerkrankungen?
 
Autoimmunerkrankungen sind Erkrankungen des Immunsystems, im Verlauf derer das Immunsystem seine Toleranz gegen körpereigenes Gewebe verliert, als fremd erkennt und angreift.

Prinzipiell kann jede Körperzelle betroffen sein, weshalb neben den Dermatologen vor allem Internisten im Allgemeinen, und die Rheumatologen im Speziellen sich mit diesen Erkrankungen befassen.

Verantwortlich hierfür ist meist eine Fehlfunktion der T-Zellen des lymphatischen Systems, welche beispielsweise die Antigen-präsentierenden MHC I-Moleküle eigener Körperzellen als fremd erkennt und diese angreift bzw. durch Natürliche Killerzellen (NK), Makrophagen oder B-Lymphozyten angreifen lässt.

Mehrere dieser Erkrankungen gehen mit schweren Hautveränderungen einher, weshalb ein Teil der Erkrankten in der Dermatologie behandelt beziehungsweise erst von Dermatologen diagnostiziert wird.


Autoimmunerkrankungen mit kutanen Erscheinungen sind unter anderem:

  • Sklerodermie
  • Dermatomyositis
  • Systemischer Lupus erythematodes
  • Bullöses Pemphigoid
  • Pemphigus vulgaris

Den drei erstgenannten ist gemein, dass diese Erkrankungen sowohl systemische, als auch nur auf die (Schleim-) Haut begrenzte Symptome haben können.

Die zwei zuletzt genannten Erkrankungen zählen zu der Gruppe der „Blasen bildenden Erkrankungen“. Diese betreffen nur die Haut, da bei diesen Erkrankungen gezielt Autoimmunantikörper gegen Hemidesmosomen respektive Desmosomen gebildet werden.

Therapeutische Möglichkeiten umfassen die orale Gabe von Immunsupressiva (z.B. Cortison (Urbason/Prednison), Methotrexat, Azathioprin, Cyclosporin,…), welche das Immunsystem unterdrücken, als auch als second-line oder third-line Therapie die zusätzliche Gabe von IVIG (intravenöse Imunglobuline) als Infusion. 

Ergänzend dazu kann man verschiedenste andere Medikamente dazu geben, je nach Erkrankung. So hat sich zum Beispiel bei der Sklerodermie die Gabe von Tracleer (Bosentan) als hilfreich zur Senkung des pulmonal-arteriellen Druckes sowie zur Steigerung der Durchblutung bewährt.


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