Optische Kohärenz Tomographie (OCT)
 
Die Optische Kohärenz-Tomographie (OCT) ist ein bildgebendes Verfahren, welches mittels eines Laserstrahls die menschliche Haut durchleuchtet. Mit Hilfe eines Spiegelsystems werden die reflektierten und abgelenkten Strahlen wieder aufgefangen. Diese Technik wurde erstmals in den 1990er Jahren beschrieben, und fand seitdem Eingang in die Routinediagnostik der Ophthalmologie, und seit Anfang des Jahrtausends in der Dermatologie. Haupteinsatzgebiet in der Dermatologie ist die Diagnostik von nicht-pigmentierten Hauttumoren. Die Darstellung von Onychomykose wurde in vereinzelten Publikationen bereits erwähnt, fand aber bisher keine größere wissenschaftliche Beachtung.
Eines dieser Geräte ist das Vivosight der britischen Firma Michelson Diagnostics. Dieses Gerät arbeitet mit einem Klasse 1 Laser mit einer Wellenlänge von 1300 nm, das optische Medium gegen das gemessen wird ist die Luft.

Die Auflösung des Geräts liegt bei etwa 5-10 µm, die Eindringtiefe bei bis zu 2 mm. Mit mehreren vorprogrammierten Aufnahmemodi können sequenzielle Bilder, sowie 3D-Rekonstruktionen von Nagel- und Hautveränderungen durchgeführt werden. Diese können dann von mehreren Seiten aus angeschnitten werden, womit eine Histologie-nahe Untersuchung des Gewebes ohne Gewebeentnahme möglich ist.

Neben dem Gerät der Firma Michelson finden noch weitere OCTs im dermatologischen Bereich Anwendung. Zum Beispiel wäre hier das Gerät der Firma AGFA namens „Skintell“ zu nennen. Dieses verfügt über eine deutlich höhere Auflösung von etwa 3-4 µm, allerdings beträgt die Eindringtiefe maximal 1mm. Das optische Medium ist ein Gel auf Wasserbasis.

In unserer Praxis verwenden wir das Vivosight der Firma Michelson, da die höhere Eindringtiefe, sowie die einfachere Handhabung eher den Anforderungen einer modernen dermatologischen Praxis entsprechen.

Im neuen En-Face-Modus können Hautveränderungen neben der klassischen Querschnittsansicht mittlerweile auch in einer Aufsicht dargestellt werden. Dies verbessert noch einmal die Plausibilität, sowie die Erkennung der Grenzen der Hautveränderung für eventuell anstehende Hauteingriffe.

Weitere Einsatzgebiete der OCT-Diagnostik sind neben der Diagnostik von Tumoren und Onychomykose die Diagnostik von Sklerodermie, Blasen bildenden Erkrankungen sowie von Psoriasis (Schuppenflechte).


Pigmentierte Hautveränderungen sollten nicht mit Hilfe des OCTs untersucht werden.


Im Rahmen der Pinpointe-Therapie verwendete unsere Praxis als erste das Vivosight-OCT auch in der Nagelpilz-Diagnostik.
Hauptvorteile des OCT-Verfahrens gegenüber konventionellen Nachweismethoden einer Onychomykose sind die Möglichkeit einer in-vivo-Diagnostik in Echtzeit, sowie die hohe Sensitivität.

An Hand von Onychomykose-spezifischen Kriterien kann auch eine hohe Spezifität gewährleistet werden. Dies ist zum Beispiel zur Unterscheidung von Onychomykose und Psoriasis-bedingten Nagelveränderungen oder auch eines Lichen ruber notwendig, wobei die beiden letztgenannten Erkrankungen zum einem deutlich seltener als die Onychomykose auftreten, zum anderen auch den Befall mit Nagelpilz begünstigen.

Durch die Diagnostik in Echtzeit und in Anwesenheit des Patienten kann auch dessen Zufriedenheit verbessert werden.


Weitere Informationen zum Vivosight finden Sie auf der Homepage von Michelson Diagnostics »